Bergen
Eigentlich wollten wir morgens um 08:30 Uhr eine Bootsfahrt durch den Nærøyfjord nach Gudvangen am Ende des Fjords machen. Der Nærøyfjord gilt als der schmalste Fjord und ist ebenfalls ein Weltnaturerbe. Da die einfache Fahrt mindestens 2 Stunden dauert, wir ein bisschen spät dran waren, es gab nämlich Komplikationen in den sanitären Anlagen, haben wir uns entschlossen den Trip ausfallen zu lassen… Die nächste Tour ging erst wieder um 10:30 Uhr und Gudvangen liegt eh auf der Strecke zu unserem Etappenziel Bergen. Da halten wir da einfach mal geschwind.
Der Fjord ist wirklich beeindruckend. Auch ohne Boot. Gute Arbeit, Slartibartfaß. Gudvangen angenehm leer. Wohl noch zu früh für den gemeinen Touri.
Nicht mehr lange und usere Bärte sehen auch so aus
Der Wetterbericht hatte keine guten Nachrichten für uns, zum Abend soll es in der Region Bergen Hunde und Katzen regnen. Aus diesen Grund haben wir unsere Bleibe schon vor der Abfahrt recherchiert. Oder besser Stefan. Deswegen auch die frühe Abfahrt und die gestrichene Bootsfahrt.
Kurz vor 10 Uhr noch Stopp an einer Tankstelle. Öl kaufen. Einfüllen ist ja so eine Sache. Schon vor lauter Vorfreude auf das, was mit einer Wahrscheinlichkeit gegen eins kommen wird etwas angenervt, habe ich auch keine große Lust verspürt, besonders acht mit dem Eingießen zu geben. Es geht eh was daneben. Dann kam es aber knüppeldick. Als ich den Rest Öl eingepackt habe, hat sich natürlich Stefans Pfund Joghurt, Geschmacksrichtung Vanille, aus meinem Koffer in Richtung Erdmittelpunkt aufgemacht. Ich wollte ihn noch packen um schlimmeres zu vermeiden. Das Gegenteil ist eingetreten und es ist erst recht schlimm geworden. Im hohen Bogen ist der Becher auf den Boden geklatscht. So schnell wurde der Ölfleck ziemlich unauffällig und das eher kleinere Problem. Wir waren uns wortlos einig, schnell den Becher noch verschwinden zu lassen und dann die Biege zu machen bevor die wirklich sehr freundlichen Tankwärter spitz kriegen was wir mit ihrem feinen Boden gemacht haben und nicht mehr so freundlich sein werden. Unangenehm, aber auch irgendwie zum schmunzeln.
Die Fahrt ging durch unzählige Tunnel, an Fjorden vorbei, durch tiefe Schluchten, Berg auf und Berg ab. Recht gemächlich kamen wir Bergen näher. In einem Vorort haben wir unsere Bleibe, eine Hütte für zwei Nächte. Worauf wir aber nicht geachtet haben, hier ist der Hund verfrohren. Es gibt nichts, gar nichts. Weit und breit. Wir sind auf unsere Notrationen angewiesen. Wenigstens fing es am frühen Abend wirklich an zu gallern. Wie Sau. Es tut manchmal auch ganz gut zu sehen, die richtigen Entscheidung getroffen zu haben. Morgen schauen wir uns dann Bergen an, dann soll das Wetter wieder besser sein. So der Plan.
Ein kleiner Nachtrag zu Gestern. Meine schwarze Warze ist einfach so kurz vor dem Ziel auf einem Rastplatz umgekippt. Ganz vergessen zu schreiben. Es soll hier nichts unterm Tisch fallen.
Wie sich herausstellte war der linke Sturzbügel, an dem der Seitenständer befestigt ist, nicht mehr der Belastung gewachsen und eine Schweißnaht ist gerissen. Nichts wildes, aber bis dato haben die beiden ältesten Mitglieder des Team Lars die beste Figur gemacht und keine nennenswerte Ausfallerscheinungen gehabt. Ich ja sowieso und meine GS mit ihren 36 Jahren auch nicht. Wobei, meine Springerstiefel könnten in etwa auch so alt sein, Papa?
Ein jüngeres Mitglied des Team Lars. Geklebt und fixiert
Das war dann auch schon der Tag. Mehr gab es heute nicht.
Diese Etappe sind wir 142 km gefahren, haben dafür 3 Stunden gebraucht. Stefan hat 0 Liter getankt, ich 0 Liter.


