Nordwärts

Sundsval

Heute Morgen hatten wir etwas Anlaufschwierigkeiten. WLAN ging nicht richtig. Der Server des Blogs war nicht erreichbar und auch sonst war irgendwie der Wurm drin. Los ging es dann bei Nieselregen auf einem Abstecher durch Stockholm. Ein konkretes Ziel hatten wir noch nicht festgelegt, wollten aber ca. 400 km weit kommen, was in etwa die Region Sundsvall ist.

Das nächste Ziel war Uppsala - nur wegen des Namens. Wir haben aber die Gelegenheit noch genutzt etwas Proviant einzukaufen.

Uppsala Uppsalla

Unterwegs hat es noch richtig gegallert. Wir sind ziemlich Nass geworden und es war keine Ausfahrt in Sicht. Ich wollte unter einer Brücke halten und meine Regenklamotten anziehen. Stefan ist aber an mich vorbei gesaust. Also die nächste Ausfahrt und den Regenoverall an. Es hat natürlich kurz danach aufgehört mit dem Regen. War ja klar.

Ab in die Regensachen Ab in die Regensachen

Der Rest der Strecke bis in die Region Sundsvall war Wald Wald Wald und beeindruckende Landschaft bis wir an einem wirklich idyllischen Rastplatz an einem See halt gemacht haben und uns ne Dose Bockwurst aufem Gaskocher heiß gemacht haben. Die Landschaft ist wirklich großartig. Viel Wald wechselt sich mit keinen und größeren Seen und Flüssen ab. So wie man es sich vorstellt.

Rastplatz am See Rastplatz am See

Wir auch unser Zeltplatz für die Nacht gefunden. An einem Tümpel zwischen einer Eisenbahn Strecke und der Autobahn. Das wird nicht den Schlaf fördern, soviel ist sicher. Die Züge hupen natürlich auch brav vor den Bahnübergängen. Zum Abend hin sind auch ein paar Mücken heraus gekommen. Aber nichts wildes. So schlimm wie alle erzählt haben finde ich das jetzt hier nicht.

Zelplatz am See Zeltplatz für die Nacht

Mehr gibts zu dieser Etappe nicht zu schreiben, also mal ein paar Worte über das fahren selbst.

Fahren in Schweden

Generell gibt es über das Fahren in Schweden wenig zu berichten. Im großen und ganzen funktioniert es wie bei uns. Es wird rechts gefahren, Gas ist auch rechts, Kupplung links, beide Bremsen rechts ;). Nee Spass beiseite, es gibt schon Unterschiede.

Der gemeine Schwede ist offenbar sehr gerne langsam unterwegs. Innerorts wie bei uns 50 km/h, Außerorts 90 km/h (glaube ich) und auf den Autobahnen bis zu 120 km/h. Apropos, diese haben sie auch, aber nicht so flächendeckend und zusammenhängend wie bei uns. Ab und an gibts mal wieder ein Stückchen. Die häufigste Erscheinungsform auf Europastraßen ist die 2+1 Konfiguration. An sich nichts schlimmes, Aber aus uns absolut unerfindlichen Gründen hat man sich dazu entschieden die Fahrtrichtungen baulich zu trennen. Wer jetzt an eine Leitplanke denkt, hat sich geschnitten. Die Nordmänner haben sich für eine Art gemeinen Zaun entschieden. Stahlpümpel im Abstand von ~2m mit drei Drahtseilen. Das ganze Konstrukt wirkt, als ob es im Falle eines Sturzes Mühelos Arme und Beine abtrennt. Sehr unsportlich!

Innerorts hat mich persönlich die wunderliche Streckenführung schon mehrfach an die Grenzen der Überforderung gebracht. Ansonsten stehen die Schweden auf Kreisel. Aber so richtig. Kreisel mit mehreren Spuren, Als Auffahrt, mit Brücken und so wie wir sie kennen. Aber eins ist sicher. Vor den Kreiseln staut es sich immer so dermaßen, dass es unter ersten Gang Standgas weiter geht. Ziemlich nervig wenn man mit einem instabilen Bock von gefühlten 400 kg unterwegs ist.

An Schildern wird hier auch nicht gespart, sehr vorbildlich. Trotzdem habe ich latent keine Ahnung wie schnell man fahren darf. Ab und an stehen da Geschwindigkeits Schilder. In mir keimt langsam der Verdacht, das man nur in dem doppelspurigen Teil der 2+1 Kombination schneller als 90 km/h fahren darf. Wir versuchen nicht mehr als 10 km/h zu schnell zu fahren. Wie sie ihre drakonischen Strafen erheben wollen entzieht sich unserer Kenntnis, Kontrollieren tut jedenfalls keiner.

Geschwindigkeitskontrollen gibts reichlich. Die werden aber immer mit einem Schild angekündigt. Bis jetzt jedenfalls. Hoffen wir das es so bleibt. Einige Schweden legen nämlich die Begrenzungen auch eher als gut gemeinten Ratschlag aus.

Ach ja, die Schweden haben ganz andere LKW als wir. Hier fährt man eine Zugmaschine mit einem 40 t Aluflieger auf einem Dolly als Gespann. Stefan hat gerade recherchiert, das diese Gespanne bis zu 60 t auf die Waage bringen. Die Straßen sind im Allgemeinen in einem sehr guten Zustand und werden Richtung Norden immer leerer. Kann man gut fahren.

Diese Etappe sind wir 415 km gefahren, haben dafür 7 Stunden gebraucht. Stefan hat 20 Liter getankt, ich 21 Liter.