Karlskrona und Stockholm
Karlskrona
Am Morgen des Aufbruchs auf Fehmarn sind wir noch Opfer eines gemeinen Überfalls geworden. Die uns seit längeren belagernde Möwe hat unser Bedürfnis nach körperlicher Reinigung feige ausgenutzt und ist während unserer Abwesenheit zum Duschen hinterlistig in unser Zelt eingebrochen. Offensichtlich kam sie nur an die beiden Brötchen, die ich extra für die Fahrt gekauft hab. Sie muss wohl viel mehr auf das Zwiebelmett aus gewesen sein, welches sich aber möwensicher unter Verschluss befand. Das muss die Möwe so frustriert haben, dass sie gleich beide Brötchen gezockt hat und noch als Zusatz unseren Kaffee gepackt und auf dem säuberlich Rasen verteilt hat. Jetzt tragen wir unseren Kaffee in einem Müllsack mit uns umher. Seagull Managment für die eingeweihten…! Dann ging es auf zur Fähre nach Dänemark.
*Fähre nach Rødby
In Dänemark angekommen war ein kurz Abstecher nach Faxe obligatorisch, Hallo Thomas :). Das ist der kleine Schniepel auf dem Track ;). Ansonsten haben wir gut durch und zügig durch Dänemark durch.
Faxe
Das Wetter wurde wesentlich besser und wir konnten nach einem Tankstopp auch die Öresundbrücke hinter uns lassen. Schon irgendwie geil aufem Moped darüber zu fahren, nach oben zu schauen und dann… Vorher sind wir noch Opfer einer nicht näher zu spezifizierenden Panne geworden die uns zum Halt auf der Autobahn gezwungen hat geworden, wo wir dann Gelegenheit hatten auch die Brücke zu fotografieren hatten.
Öresund Brücke
In Schweden ist es wenig spektakulär. Nach einer Portion Köttbullar in dem gleichen Ikea wie vor 7 oder 8 Jahren, hab ich bei Mamö allerdings noch ein gravierendes Problem gehabt. Meine Brille ist zwei Tagen vor der Reise ernsthaft kaputt gegangen. Ich verliere mein rechtes Glas. Ich hab das, so dachte ich, mit Sternchenzwirn gefixt. Hilft aber Nix, alles Mist. Auf der Autobahn ist mir dann das Glas raus gefallen, konnte es aber noch packen. Nix wildes. Schwedische Autobahnen sind, naja wie bessere Landstraßen oder Bundesstraße. Ich konnte gemütlich rechts ran fahren und das Glas wieder rein popeln.
Unterwegs bauen die Schweden wie die Stiere, dann geht es über Kilometer in Schrittgeschwindigkeit weiter. Damit unsere Böcke, beide Luftgegkühlt nicht überhitzen sind wir kurzerhand durch den Grünstreifen auf ein Verlassenes Fabrikgelände. Mopeds abkühlen lassen. Meine stank schon nach heißem Öl, Stefan’s hatte wohl weniger Probleme. In Karlskrona, unserem Tagesziel haben wir einen wirklich gemütlichen Campingplatz gefunden. Am morgen wollte ich noch in der Ostsee schwimmen gehen. Hab ich auch. Aber ein Schwan hat die Bucht als seine beansprucht und mich wissen lassen, das ich nur der Gast bin. Ich hab das akzeptiert und war nur kurz im Wasser, der Schlick ging bis zum Knie. Das war unser erste Etappe in Schweden.
Wir waren nach Karlskrona gut 8 Stunden unterwegs und haben 475 km abgespult. Ich hab 22l getankt, Stefan 21l
Stokholm
Wir haben sehr gut geschlafen. Es ging gegen 10 los. Noch schnell den fossilen T-Rex und seine Kumpels in unseren Tanks ersetzt und Proviant in einem gut sortierten Supermarkt gekauft. So gut sortiert war er dann doch nicht. Ich wollte Blumendraht oder ähnlich um meine Brille zu fixen. Wir haben aber nichts passendes gefunden. Da fiel mir mein Ladekabel Marke “Hello Kitty” welches ich zu meiner Handyhalterung bekommen hab ein. Das Kack ding ist den Pfifferling nicht wert. Das Handy entlädt sich schneller als Ladung nachgeschoben wird. Seinem kupferen Eingeweiden entraubt, leistet es nun doch einen wertvollen Beitrag zu unserer Reise.
Repariert!
Nun ging es auf auf Norrköpping zu, rechnerisch passt das genau mit meinem Tank, Stefan hat ja mehr Vorrat. Der Weg war schon irgendwie beeindruckend. Unglaublich Viel Landschaft und Wald. Und ja, es gibt sie wirklich, diese kleinen Dörfer und Siedlungen wie Lönneberger oder Bullabü (Keine Ahnung ob ich das richtig geschrieben hab, kein Internet). Aber schön.
Rast und Kaffee
Die Landschaft hat sich auch erheblich verändert. Hier in Südschweden ist der Boden sehr steinig. Also so steinig, dass die Schweden ihre Straßen in den roten Sandstein sprengen müssen. Auf dem Felsigen und hügligen Boden stehen Kiefern und Birken. Ein wenig so wie in der Senne oder Heide und es riecht herrlich nach Wald. Leider scheint man aber so gar nichts mit dem Land anfangen zu können. Überall liegen Findlinge von mehreren Tonnen herum. Deswegen ist es wahrscheinlich auch so zersiedelt hier.
Hof in Südschweden
In Norrköpping mussten wir dann wieder Tanken. Hat gepasst. Das konstante ~100 km/h fahren wirkt sich positiv auf den Verbrauch aus.
Nach Stockholm war es dann mit 150 km nur noch einen Katzensprung und wir haben unser Etappenziel erreicht. Ein Campingplatz in den Vororten von Stockholm. Soweit ist der Zeltplatz halt ein Zeltplatz. Kannst dein Zelt da hinstellen und musst löhnen. Um die Ecke gibts Toiletten und das war es. Zum Wasser ist es aber nicht weit.
Unser Zeltplatz in Stokholm. Oder einem Vorort. Wir wissen es nicht…
Stefan hatte bärigen hunger diesen Abend. Der Platz wird von einem Asiatischen Restaurant (genauer ließ es sich nicht feststellen) bewirtschaftet. Die haben so extrem lange gebraucht, dass ich gegangen bin und jetzt diese Zeilen schreib. Geht gar nicht. Stefan meinte aber, dass es lecker war. So, das war die Reise nach Stockholm. Morgen gehts weiter Richtung Norden über Uppsala. Plan ist wieder >400 km zu machen. i Nach Stockholm waren wir 7,5 Stunden unterwegs. Es waren gut 480 km. Wir haben zwei mal getankt, Stefan in Summe 30 l, ich 34 l.
Unterhalb unseres Zeltplatzes
Ach ja, unsere Hintern tun weh, aber ich glaube wir gewöhnen uns dran ;)
Hier sind wir jetzt, diesmal ohne Video