Über die Reise

Stefan und ich planen schon seit mehreren Jahren eine Motorradtour zum Nordkap. Haben aber nie wirklich den Arsch hoch bekommen und lieber nur geplant. Das wollen wir jetzt gerade ziehen.

Vor dem Trip in der Garage Stefan und Ich in der Garage

Anfang vorletztes Jahr oder so ähnlich sind wir konkret geworden und haben uns für den Juli 2024 festgelegt. Ich habe vier Wochen Urlaub eingereicht und Stefan nutzt einen Teil seiner Elternzeit für die Tour. Recht zügig stand auch die grobe Tour fest. Über Fehmarn soll es auf Kopenhagen zu gehen, dann rüber nach Malmö. In Schweden dann auf Stockholm zu. Entweder im schwedischen Hinterland oder am Bottnischen Meerbusen lang auf Kiruna zu - muss man mal gewesen sein, geht ja nicht anders. Zwischen Stockholm und Kiruna scheint nichts außer Mückenland zu sein. Mal sehen wie das so wird.

Von Kiruna soll es durch Finnland, nur der Vollständigkeit wegen, direkt zum Nordkap gehen. Das eigentliche Ziel der Reise erledigt, geht es in Nord- Norwegen weiter in Richtung Westen zu Städten mit schönen Namen wie Hammerfest, Tromsø oder Navik. Wenn die Zeit passt wollen wir als kleinen Zusatz die Hobel in Tromsø stehen lassen und mit dem Flugzeug für einen Tag nach Spitzbergen rüber. Wäre echt cool wenn das funktioniert. In Longyearbyen soll es sogar ein Hotel geben. Richtig klasse wäre noch Пирамида, eine ehemalig sowjetische Bergbausiedlung die in den 90er aufgegeben wurde und wo die Zeit in der Sowjet Ära stehen geblieben scheint. Mal sehen…

Dann geht es langsam auf den Rückweg. Durch die norwegischen Fjorde und, vielleicht über die Lofoten. Ein Muss ist auf jeden Fall die Atlantik Straße. Im Süden werden wir schauen müssen, wie viel Zeit wir noch haben. Ich muss am 28. wieder am Band stehen, bei Stefan ist es etwas entspannter, er hat noch einen Monat frei. Ist noch Zeit übrig, geht es noch nach Bergen. Wenn nicht, können wir jeder Zeit mit einer Fähre zurück nach Norddeutschland abkürzen. Immerhin ist die Strecke ohne Schlenker nach rechts oder links mindestens 8000 km lang.

Einen konkreteren Plan haben wir nicht, wir wollen einfach in den Tag leben und schauen was sich ergibt. So auch mit den Sehenswürdigkeiten. Die finden wir schon unterwegs und zur Not ist Google unser Freund.

Wir wollen hauptsächlich Zelten und aus dem Koffer leben. Leider passt da nicht wahnsinnig viel hinein, was sich vermutlich negativ auf unsere Gesellschaftksompatibilität auswirken wird, wenn wir lange nur Zelten. Mal sehen.

Meine :) Meine GS

Für solch einen Ritt muss natürlich der korrekte Untersatz her. Zweifelslos sind das für uns beide BMW GS… Stefan hat seine BMW F650 durch eine BMW R 1200 GS Baujahr 2007 vor gut zwei Jahren ersetzt. Für meinen Geschmack viel zu modern. Mein Beuteschema sind die Zweiventiler… Aus diesem Grund habe ich meinen Fuhrpark um eine BMW R 100 GS, Baujahr 88 erweitern müssen. Letztes Jahr um diese Zeit hab ich die GS für ne schmale Mark in Ottbergen bekommen hab und bin auch schon einige tausend km problemlos gefahren. Aber recht viel Sprit braucht sie. Mit einem Tank komme ich ca. 330 km. Könnte sein, das das noch ein Problem wird.

Der Plan war ursprünglich, dass ich mir die Karre nur für diese Tour zulege und mich danach wieder von ihr trenne. Ob das wohl klappt? Ich fahre die GS mittlerweile ziemlich gerne. Als kleinen Joke habe ich sie in Warburg zugelassen und ZE 42 auf dem Kennzeichen. Daran machen musste ich so gut wie nichts. Neue Schlappen drauf, frisches Öl rein, fertig. Stefan hatte leider etwas mehr Pech. Vor ein paar Wochen hat sich sein ABS verabschiedet. Dieser plötzlichen Verweigerung der technischen Kooperation ist dann auch unsere Testtour, die für Pfingsten geplant war, zum Opfer gefallen. Ansonsten auch neue Reifen drauf und das war es.

Apropos Reifen, wir fahren ein recht grobes Profil. Ob das nötig wird, werden wir sehen. Angeblich ist der Strecke zum Nordkap mittlerweile lückenlos asphaltiert. Ein bisschen Sorge hab ich, dass die Reifen sich zu schnell abfahren. Aber das ist ja nur ein theoretisches Problem.

Los gehen soll es Sonntag um 9 Uhr morgens. Die Böcke fertig machen wollen wir morgen. Die Wettervorhersage für Sonntag ist allerdings nicht so rosig. Es ist Unwetter mit Starkregen angekündigt. Hoffentlich spukt uns das nicht in die Suppe.

Wattevorhersage für Puttgarden Wettervorhersage für Fehmarn